Die Hochebenen von Livno
Zutritt nur mit Ranger
Zugang zu dem Gebiet wo die Wildpferde leben hat man nur in Begleitung eines Rangers, welcher das Gebiet regelmäßig kontrolliert. Wir hatten bei unserer Ankunft zwar natürlich auf eigene Faust versucht mit dem Auto in das Gebiet ein Stück vorzudringen, doch sehr rasch unser Vorhaben wieder aufgegeben und auf den nächsten Tag gewartet. Es gibt nämlich keine Straße, sonder nur Trampelpfade und Fahrspuren der Geländefahrzeuge der Ranger. Aber diese führen tatsächlich über Felsen, also wer sein Auto liebt…
Abgesehen davon wären wir vermutlich tagelang in den Bergen herumgeirrt ohne auch nur ein Pferd zu sehen. Da die Ranger die Wege ihrer Schützlinge sehr genau kennen und das Gebiet riesig ist, ist man auf ihre Hilfe angewiesen, um den Spuren der Wildpferde folgen zu können.
Achtung! Dieses Video ist nicht geeignet für alle, die nicht Hochseetauglich sind 🙂
Woher die Ranger kommen
Die Ranger üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. Viele von ihnen sind ehemalige Soldaten und haben mit den Wilpferden eine ganz eigene Beziehung. Obwohl während der Kriegszeiten als lästig angesehen und daher vertrieben, fanden sich doch am Ende dieser schrecklichen Zeit rasch Wilderer und Pferdediebe ein. Schon während des Krieges kamen einige Soldaten mit den Wildperden in Kontakt und lernten diese freien und starken Lebewesen zu schätzen.
Da sowohl die Pferde in den Hochebenen als entbehrlich angesehen wurden, wie auch die Soldaten am Ende der Kämpfe, haben diese ein ganz eigenes Verständnis für diese Tiere entwickelt und sahen es als Ihre Pflicht an, diese schönen und wilden Pferde zu schützen.
Ein karitativer Verband entsteht
Daraus entstand ein Verein und es wurden Gesetze zum Schutz der Wildperde erwirkt. Mithilfe von Spenden und dem Verdienst durch die Fahrten der Ranger, arbeiten diese daran, gerade in den trockenen Sommern ausreichend Wasserlöcher zu schaffen. Ebenso werden für strenge Winter, in welchen es auf dem kargen Platteau kaum Nahrungsangebot gibt, Futterstellen eingerichtet. Die Wildperde würden sonst auf Nahrungssuche tiefer in die Täler ziehen, somit wäre aber ein Konflikt mit den dort lebenden Bauern vorprogrammiert.
Obwohl die Pferde völlig unbeeinflusst leben, achten die Ranger auf ihr Wohl und patroullieren durch das gesamte Gebiet. Nur wenn ein Pferd so schwer verletzt ist, dass es keine Überlebenschance hat, wird es von seinem Leiden erlöst.
Die näheren Hintergründe und die Geschichte der Pferde hätte uns sehr interessiert, aber leider konnten wir aufgrund der sprachlichen Barriere nicht mehr Informationen erhalten. Nur wenige Ranger sprechen ein paar Brocken Englisch, die Kommunikation fand daher meist mit Händen und Füßen statt.